Zwischen den Welten

Projektbeschreibung

Theaterprojekt des Vereins Kultur und Bildung Freiburg e. V. und des Stadttheaters Freiburg.

Projektbeschreibung:

In der Theatersaison 2006/2007 wird Schülern der Albert-Schweitzer-Förderschule in Freiburg Landwasser die Teilnahme an einem Theaterprojekt angeboten. Zielgruppe sind Schüler im Alter zwischen 13 und 16 Jahren. Die Schule hat einen Migrantenanteil von bis zu 40 %. Diese Jugendlichen haben oft problematische Erfahrungen in der Schule und ihrem sozialen Umfeld gemacht. Mit dem Theaterprojekt soll ihnen eine Möglichkeit geboten werden, eigene kreative Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln und damit neue Erfahrungen zu machen. Der Kreislauf der negativen Erfahrungen, die das Selbstwertgefühl untergraben und das Gefühl des Ausgeschlossenseins nach sich ziehen, soll durchbrochen werden. In der Theaterarbeit können sie eine Wertschätzung ihrer Ausdrucksmöglichkeiten erfahren, was zur Stärkung des Selbstwertgefühls beiträgt. Die gemeinsame Arbeit am Projekt fordert und fördert die Kommunikationsfähigkeit, die Selbstwahrnehmung, die Identitätsbildung und die Übernahme von Verantwortung für sich und für andere.

Das Ziel ist, mit den Schülern gemeinsam ein Stück zu entwickeln, das in den Spielplan bereits aufgenommen ist und im Werkraum des Stadttheaters zur Aufführung kommen soll. Im Stück sollen sich die Erfahrungen der Jugendlichen ausdrücken. Migrationserfahrungen führen zu Gefühlen der Entwurzelung und einem Leben zwischen den Welten. Keiner dieser Welten – der alten, die sie verlassen haben, und der neuen, in der sie noch nicht angekommen sind – können sie sich wirklich zugehörig fühlen. Aber auch deutsche Jugendliche aus sozialen Randbereichen machen in unserer Gesellschaft Erfahrungen der Ausgrenzung und fehlenden Verwurzelung. Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede der verschiedenen Gruppen sollen im Theaterspiel Gestalt finden.

Das Theater macht damit einen Schritt in die gesellschaftliche Realität derjenigen, die in der Regel von der Teilhabe an den Künsten ausgeschlossen sind, und gibt ihnen eine Möglichkeit, sich im Rahmen dieser Künste auszudrücken. Damit wird eine wichtige Brücke zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen geschlagen.

Projektablauf:

Das Projekt wird von Seiten Ypsilons, des Verein Kultur und Bildung Freiburg e. V. von Raimund Schall, einem Schauspieler, Pantomimen, Regisseur und erfahrenen Theaterpädagogen durchgeführt. Das Theater stellt die Räumlichkeiten und den technischen Apparat zur Verfügung. Ein Mitarbeiter der Dramaturgie wird gemeinsam mit Herrn Schall die Konzeption des Stücks erarbeiten. Eine Referendarin wird von Seiten der Schule das Projekt begleiten.

Die Vorphase beginnt im Mai 2006 . Herr Schall wird eine Theaterarbeitsgruppe an der Schule anbieten. Die Teilnahme ist für die SchülerInnen freiwillig. In einer wöchentlichen Einheit von zwei Unterrichtsstunden soll den SchülerInnen mit spielerischen Elementen und Übungen ein erster Zugang zur Theaterarbeit ermöglicht werden. Am Ende des Schuljahres 2005/2006 haben diese SchülerInnen die Möglichkeit, sich für die Teilnahme am eigentlichen Theaterprojekt verbindlich zu entscheiden. Mit dem Schuljahr 2006/2007 wird die Projektarbeit im engeren Sinne beginnen. Das von Herrn Schall und der Dramaturgie des Stadtteaters entwickelte Konzept des Stückes wird mit den Schülern ausgestaltet und umgesetzt. Zentral für dieses Projekt ist, dass die SchülerInnen ihre Ideen und Ausdrucksformen in diesen Prozess einbringen. Die Proben sollen im Theater stattfinden, um so Erfahrungen außerhalb der Schule zu ermöglichen. Der genaue Umfang der Probenarbeit lässt sich jetzt noch nicht festlegen. Zunächst ist von einer wöchentlichen Probeneinheit auszugehen. Im Verlauf wird jedoch eine höhere Probendichte erforderlich sein. Vor der Aufführungen sind auch ganztägige, evt. auch mehrtägige Probeneinheiten geplant. Nach Ostern 2007 soll die Premiere des Stückes sein. Mehrere Aufführungen sollen folgen.

Der Verein Ypsilon wird neben der Tätigkeit von Herrn Schall an der Entwicklung und der Betreuung des Projekts mitarbeiten. Hierzu wird der Kontakt zur Schule und zu den Eltern und die Begleitung und Betreuung der Schüler gehören. Auch die ganz- und evt. mehrtägigen Proben werden vom Verein geplant und getragen werden.

Der Verein sieht es auch als seine Aufgabe an, für eine Öffentlichkeit zu sorgen.

Ansprechpartner:

Ypsilon – Verein Kultur und Bildung Freiburg e. V.

Dr. Stefan Lieberich, Mercystr. 27, 79100 Freiburg

Tel. 0761-73666

stefanlieberich@kulturundbildung.de

Dr. Hennes Haller, Nägeleseestr. 79102 Freiburg

Tel. 0761-709014

h@haller-freiburg.de

Theater Freiburg

Josef Mackert, Leitender Dramaturg

Bertoldstr. 46, 79098 Freiburg