Tischfußball statt Fußballwetten

Tischfußball statt Fußballwetten

Projektbeschreibung

In Schwäbisch Gmünd möchte die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs in Kooperation mit der Stadtverwaltung einen offenen, ehrenamtlich betriebenen Jugendtreff aufbauen. Die Jugendgruppe von Milli Görüs hat in Schwäbisch Gmünd das Präventionsprojekt "Tischfußball statt Fußballwetten" erfolgreich durchgeführt und wird dieses Angebot weiter aufrechterhalten. Gleichzeitig ist das Projekt ein Beispiel einer gelingenden Kooperation, die sich auf andere Vereine und Verbände in Schwäbisch Gmünd auswirken kann.

Der Verein IMGM Schwäbisch Gmünd hat seit vielen Jahren eine aktive Jugendarbeit und beteiligt sich ehrenamtliche bei zahlreichen Aktionen der Stadtverwaltung und der Vereine bzw. der Verbände im Stadtteil (Stadtteil- und Stadtfest, Landes- und Remstalgartenschau und Staufersaga). Projekte mit dem Arbeitskreis Asyl, bei dem es v. a. um Flüchtlinge geht, prägen außerdem den Verein (z. B. gemeinsames Äpfelsammeln für Flüchtlinge, Altkleiderprojekt für Bedürftige, Blutspendeaktionen oder Verteilung von Spielzeug und Essen an Flüchtlingskinder). Leider wechseln seit einigen Jahren auch Jugendliche in so genannte Wettbüros/Cafés/Bars, die die Jugendlichen mit Livefußball und Fußballwetten in ihre Räume locken. Oft sind dort neben Livefußball auch Spielautomaten aufgestellt. Die große Gefahr, in die Spielsucht zu rutschen, besteht besonders bei den Jugendlichen, bei denen der Weg ins Spielcenter bereits im Elternhaus (Eltern oder ältere Brüder) vorgezeichnet wird.

Mädchen und Jungs aus dem Verein wollen deshalb mit einem speziellen Angebot einerseits eine attraktive Anlaufstelle für Jugendliche anbieten und andererseits mit Angeboten gegen die Spielsucht präventiv und aktiv vorgehen. Um eine attraktive Anlaufstelle zu haben, werden Räume im Gemeindezentrum renoviert. Der Beginn dafür ist ab September 2019 geplant. Eine AG ist für Planung und Umsetzung der Malerarbeiten, Bodensanierung und Technik verantwortlich. Dies wird zum größten Teil durch die Jugendlichen selbst ausgeführt. Gelernte Handwerker unterstützen die Umbaumaßnahmen aktiv. Die Renovierung soll im Sommer 2020 abgeschlossen sein.

Eine zweite AG beschäftigt sich parallel mit dem Thema Spielsucht. Die Diakonie Schwäbisch Gmünd ist dabei der wichtigste Kooperationspartner. Die Mitarbeiter:innen der Diakonie arbeiten mit den Jugendlichen einen Plan aus, der sich einerseits an die Eltern (vermeintliche Spieler:innen) und andererseits an die Jugendlichen selbst wendet. Mit einer zentralen Infoveranstaltungen sollen im Herbst 2020 die Aktionen zur Spielsucht starten.

Die Jugendlichen möchten mit diesem Projekt handeln und ein Zeichen setzen, zeigen, dass man aktiv etwas gegen die Spielsucht unternehmen kann. Zielgruppe sollen die Eltern (Infoveranstaltungen und Hilfsangebote) und die Jugendlichen (präventiv) sein. Die Effektivität soll durch sinnvolle Kooperationen (Diakonie, kommunale Jugendarbeit, Polizei, Stadtteilkoordination und Stadtverwaltung) wirksam unterstützt werden. Mit diesen Kooperationspartnern sollen gemeinsame Aktionen geplant und durchgeführt werden. So sollen z. B. in Kooperation mit der kommunalen Jugendarbeit die Ausbildung der Teamer:innen und die Erstellung einer Konzeption für den Jugendraum erfolgen, um eine der Grundlagen für eine wirksame Anlaufstelle zu schaffen. Der Kooperationspartner Diakonie wird Informationsveranstaltungen und Workshops für Eltern und Jugendliche (mit den Jugendlichen) zum Thema Spielsucht planen und durchführen. Hat das Modell Erfolg, kann es auf andere Stadtquartiere ausgeweitet werden. Im Umfeld existiert ein zentrales Jugendhaus und weitere Stadtteiljungendtreffs, deren Besucherstruktur ebenfalls gemischt ist, aber auch einen hohen Migrantenanteil aufweist. In diesen Einrichtungen sind Projektaktionen geplant.

Die Initiativgruppe besteht aus Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Derzeit besuchen 30-40 Mädchen und Jungs (ca. 1/3 sind Mädchen) das Gemeindezentrum. Die Kerngruppe besteht aus ca. 25 Jugendlichen (Mädchen und Jungs), die intensiv an dem Projekt arbeiten und gleichzeitig Mitglieder der Initiativgruppe sind. Die Jugendgruppe hat bereits einen eigenen Vorstand, Stellvertreter:innen und Verantwortliche für Veranstaltungen und Aktionen im Verein (Team).

Projektträger
Jugendtreff AKV Ost
Hermann Gaugele
Bahnhofplatz 8
73525 Schwäbisch Gmünd
Deutschland
Telefon: 
07171 6035305
Fax: 
07171 1819279
Themenfeld
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
03.03.2022 - 14:11
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
260346