Skatement | Initiative für einen Skatepark in Freiburg

Skatement | Initiative für einen Skatepark in Freiburg

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Projektbeschreibung



Skatement ist der Zusammenschluss von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer Initiative für einen Skatepark in Freiburg. In unterschiedlichen personellen Konstellationen (Generationen wechseln im Jugendalter sehr schnell) existiert diese Initiative bereits seit mehreren Jahren. Sie spricht und engagiert sich für die Interessen von über 2000 jugendlichen Skateboardern, eine Zahl, die sich aus einer Unterschriftensammlung im Jahr 2008 verlässlich herleiten lässt. Stellvertretend für diese große Anzahl Jugendlicher nehmen an den regelmäßigen Treffen der Initiative Skatement je nach Anlass zwischen zehn und zwanzig Jugendliche teil.

 

Seit 2008 begleitet das Jugendbüro Freiburg als Servicestelle für kommunale Jugendbeteiligung die aktuelle Arbeit der Jugendlichen, indem es zwischen ihren Mitgliedern und Vertretern von lokaler Verwaltung und Politik vermittelt, moderiert und für Kontinuität in den Kommunikations-Prozessen sorgt.

 

In dieser Bewerbung dokumentieren wir das Engagement der Initiative im Zeitraum von Oktober 2011 bis Oktober 2012. In diesen Zeitraum fällt eine Abstimmung der Jugendlichen über fünf mögliche Standorte für einen neuen Skateplatz in der Stadt, die Auseinandersetzung mit einem Bürgerverein, der den favorisierten Standort der Jugendlichen im Freiburger Seepark ablehnte, die Beteiligung an den ersten Planungs-Schritten für einen alternativ gewählten Standort am Freiburger Karlsplatz sowie die politische Auseinandersetzung mit Verwaltungsspitze und Politikern der Stadt Freiburg, als sich Planung und Bau an diesem Standort zu verzögern drohten.

 

Darüber hinaus engagierten sich die Jugendlichen als Teilnehmer einer Zukunftswerkstatt der Stadt Freiburg zur zukünftigen Gestaltung der Innenstadt (hier liegt der oben genannte Karlsplatz), bei der 14-tägigen Aktion "Freiraum Container" des Jugendbüros "Für Freiräume. Gegen Vorurteile" sowie beim 4. Freiburger Jugendgipfel mit dem gleichen Motto am 21. Juni 2012 im Haus der Jugend.

 

Die Chronologie dieses Engagements ist auf der Website der Initiative www.skatement.de zudem mit Videos sowie Bild- und Text-Dokumenten ausführlich dokumentiert. Wir bitten darum, diese Website zusätzlich zu den mit dieser Bewerbung eingereichten Dokumenten als virtuelle Dokumentation anzuerkennen und in die Bewerbungs-Unterlagen mit aufzunehmen.

 

Skatement

Initiative für einen Skatepark in Freiburg

c/o Jugendbüro Freiburg

Uhlandstraße 2

79102 Freiburg

Tel 0761 / 79 19 79 – 90

Fax 0761 / 79 19 79 – 19

skatement@jugendbuero.net

www.skatement.de





Die Chronologie des Engagements



Oktober 2011

 

Das Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg präsentiert Vertretern der Initiative Skatement fünf baurechtlich vorgeprüfte Standorte, an denen ein Skateplatz gebaut werden könnte. Finanziell wird dieses Angebot möglich, weil ein anonymer Sponsor bereit ist, die entstehenden Baukosten einer Skate-Anlage zu tragen. Die jugendlichen Skater der Stadt sollen sich für ein Ranking der Standorte entscheiden, damit nur für den favorisierten Platz weitere Planungskosten anfallen.

 

Dezember 2011

 

Nach einem intensiven Informationsprozess, in dessen Verlauf von den Jugendlichen als Experten in eigener Sache alle fünf Standorte auf ihre Tauglichkeit hin überprüft wurden, treffen sich rund 150 jugendliche Skater am 08.12.2012 im Haus der Jugend zum "Skate Spot Voting" und entscheiden sich nach einer engagiert geführten Debatte in einer Abstimmung für folgendes Ranking der Plätze: 1. Seepark, 2. Karlsplatz (als kleine Variante in Kombination mit dem Seepark), 3. Eschholzpark, 4. St. Georgen, 5. Zähringen. Der Baubeginn der Skate-Anlage soll möglichst noch im Jahr 2012 erfolgen.

 

Januar 2012

 

Erste Ernüchterung für die Jugendlichen: Der Bürgerverein Mooswald lehnt in einem Gespräch mit dem Garten- und Tiefbaumt und in seinen Stadtteilnachrichten den von den Jugendlichen gewählten Standort eines Skateplatzes im Seepark ab. Begründung: Das Naherholungsgebiet solle nicht zum Tag und Nacht genutzten Ersatzsportpark werden.

 

Februar 2012

 

Die Initiative Skatement schreibt einen Offenen Brief an den Bürgerverein Mooswald und bietet ein klärendes und informierendes Gespräch an. Derweil setzt die Bauverwaltung auf den Karlsplatz als neuen Standort, weil der anonyme Sponsor nicht in einem konfliktbelasteten Umfeld investieren möchte. Jugendliche Skater nehmen daraufhin an einer Zukunftswerkstatt der Stadtverwaltung teil, bei der es um die zukünftige Gestaltung der Innenstadt geht, in der auch der genannte Karlsplatz liegt.

 

März 2012

 

Baubürgermeister Haag schreibt an den Bürgerverein Mooswald, dass man den Standort Seepark nicht weiter favorisiere. Der Vorstand des Bürgervereins Mooswald reagiert auf das Schreiben der Initiative Skatement und lädt diese zu einem Gespräch am 03. Mai 2012 ein.

 

Das Garten- und Tiefbauamt beauftragt das Kölner Architekturbüro Maier damit, einen Vorentwurf für eine Skate-Anlage am Karlsplatz zu erstellen und Jugendliche in die Planung mit einzubeziehen. Informationsstand im März 2012: Die Planungskosten der neuen Skate-Anlage trägt die Stadt, der Sponsor übernimmt die Baukosten. Ein Baubeginn der Anlage noch im Jahr 2012 ist mittlerweile aber fraglich.

 

April 2012

 

Das Planungs-Team Maier, Mitarbeiter vom Garten- und Tiefbauamt, jugendliche Skater und Vertreter der Initiative Skatement treffen sich am Karlsplatz zu einer gemeinsamen Begehung und Ideen-Sammlung. Die anschließende Erstellung des Vorentwurfs erfolgt unter Berücksichtigung von Ideen der Jugendlichen.

 

Ende April/Anfang Mai beteiligt sich die Initiative Skatement an den Aktionen rund um den Freiraum-Container des Jugendbüros, der den Anspruch von Jugendlichen auf die Mit-Gestaltung des öffentlichen Raums in der Stadt versinnbildlichen soll. Skatement veranstaltet einen Skateboard-Parcours für alle Generationen und sammelt unter den Passanten positive Stimmen für die Anliegen der Skater und gegen Vorurteile gegenüber skatenden Jugendlichen.

 

Mai 2012

 

Auch nach dem Gespräch des Vorstands des Bürgervereins Mooswald mit Vertretern von Skatement, Jugendbüro und Eltern aus dem Stadtteil bleibt der Vorstand bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber einer Skate-Anlage im Seepark. Als Gründe werden die "Platzbefestigung mit Asphalt" und die "Steigerung der Lärmbelästigung" angeführt.

 

Das Planungs-Team Maier stellt Jugendlichen im Haus der Jugend den Vorentwurf einer Skate-Anlage am Karlsplatz vor und nimmt anhand der ersten Zeichnungen Änderungswünsche und weitere Ideen der Jugendlichen zur Kenntnis.

 

Juni 2012

 

Der aus dem Jugendbeteiligungs-Prozess hervor gegangene Vorentwurf des Planungsbüros wird dem Sponsor vorgelegt. Bei dessen Zustimmung, so wird es Skatement mitgeteilt, soll der Planungsprozess fortschreiten. Mit dem Baubeginn wird jetzt spätestens im Frühjahr 2013 gerechnet.

 

Juli 2012

 

Erstmals wird erwähnt, dass für die Gesamtfinanzierung der Anlage am Karlsplatz städtische Gelder notwendig werden könnten, die über die Planungskosten hinaus gehen und die Zustimmung des städtischen Kämmerers (Finanzbürgermeister) erfordern.

 

September 2012

 

Neue Information: Sponsor und Stadt wollen sich Planungs- und Baukosten teilen. Die Finanzierung des städtischen Anteils soll über den neuen Haushalt 2013/14 erfolgen. Erst wenn dieser zuteilungsreif, also vom Gemeinderat verabschiedet und von der Regierungspräsidentin unterschrieben ist, können endgültige Planung, Ausschreibung und Bau erfolgen. Im günstigsten Fall kann daher im Spätsommer 2013 mit dem Bau begonnen werden. Mit einem Baubeginn erst im Frühjahr 2014 ist jedoch zu rechnen.

 

Die Jugendlichen freuen sich zwar auf den in Aussicht gestellten Skateplatz, sind aber erheblich frustriert, weil sich trotz ihrer Bemühungen und trotz ihrer intensiven Mitarbeit am Planungsprozess der Baubeginn und das Fortschreiten der Planungen um über ein Jahr zu verzögern drohen.

 

Fachleute aus Jugendarbeit und Politik sind sich einig, dass zwei Aspekte für eine gelingende Jugendbeteiligung von entscheidender Bedeutung sind: 1. für Jugendliche zeitlich überschaubare Projekte und 2. für Jugendliche nachvollziehbare Entscheidungsprozesse.

 

Die Initiative Skatement wendet sich daher im Namen der jugendlichen Freiburger Skater an den Oberbürgermeister und die Fachbürgermeister/in sowie an die Fraktionen im Freiburger Gemeinderat mit der Bitte um Unterstützung ihres Anliegens, den Planungsprozess mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu beschleunigen und Entscheidungsprozesse transparenter und für Jugendliche nachvollziehbar zu machen.

 

Die Jugendlichen selbst kündigen über die Initiative Skatement an, dass sie in kleinen Gruppen das direkte Gespräch mit VertreterInnen der Fraktionen im Gemeinderat suchen wollen, um deren Unterstützung für einen beschleunigten Planungs- und Bauprozess zu erhalten.





Oktober 2012

 

Nach einem Pressegespräch der Initiative Skatement, in dem sie die Öffentlichkeit über die drohende Planungs- und Bau-Verzögerung sowie die beabsichtigten Gespräche der Jugendlichen mit Gemeinderäten informiert geht plötzlich alles sehr schnell. Noch am gleichen Tag gibt die Stadtverwaltung bekannt, dass ein der Stadt zugesprochenes Erbe dazu verwendet wird, die anfallenden Kosten für die Skate-Anlage jenseits von Haushaltsmitteln zu begleichen. Die Planungen am Karlsplatz sollen im Winter 2012 weiter gehen. Im Frühjahr 2013 wird gebaut!

 

Projektträger
Einrichtung: 
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79102 Freiburg
Deutschland
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0761 / 791979-90
Fax: 
0761 / 791979-19
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Zuletzt geändert: 
22.03.2016 - 16:11
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