Let's Stomp!

Let's Stomp!

Snapshot Sport und Freizeit
Projektbeschreibung

"Let’s Stomp“ ist ein freiwilliges Nachmittagsangebot für Schüler der Furtbachschule Möglingen der Klassenstufen 5-9. Es geht um das gemeinsame Trommeln auf Alltagsgegenständen mit dem Ziel eine Percussion-Performance einzuüben, die bei lokalen, öffentlichen Auftritten präsentiert werden soll. Die Schüler können durch das Projekt ihre Kompetenzen im sozialen und musikalischen Bereich ausbauen. Zudem werden lokale Veranstaltungen mit diesem kulturellen Beitrag bereichert.
 

Die Proben finden während der Schulzeit mittwochs in der Zeit von 13:50 Uhr bis 15:20 Uhr in einem kleinen Nebengebäude des ans Schulgelände angrenzenden Jugendhauses der Stadt Möglingen statt. Das Projekt wird von einem Trommelcoach begleitet, der vorrangig mit den Schülern Trommelübungen durchführt und die Performance einstudiert. Die organisatorischen Aufgaben und die Berücksichtigung der sonderpädagogischen Bedürfnisse der Schüler während des Projektes liegen in meiner Verantwortung.
 

Momentan trommeln die Schüler mit Holzstäben auf Regenfässern aus Kunststoff. Es ist allerdings auch ein Schrottplatzbesuch geplant, an dem neue Gegenstände als Percussioninstrumente gefunden werden sollen. Wir haben gemeinsam mit einem Sponsor eine CD aufgenommen, die alle SchülerInnen mit nach Hause nehmen durften und die nun bei öffentlichen Auftritten verkauft werden kann.
Des Weiteren möchten wir die Fässer mit Graffitis besprühen.

Beatstomping als sonderpädagogisches Handlungsfeld

Der Inhalt
 

Elementar beim Beatstomping ist die Verwendung von Alltagsgegenständen und -materialien wie Fässer, Schrott, Holzkisten und Holzstöcken als Musikinstrumente. Durch die entfremdete Verwendung der Alltagsgegenstände im Zusammenspiel mit der dynamischen sowie strukturierenden Eigenschaften von Rhythmus kann bei den Jugendlichen ein hohes Maß an Aktivierung erreicht werden.
Ziel von Beatstomping ist es eine Percussion-Performance zu entwickeln und sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Teilnehmer benötigen hierfür keine Vorkenntnisse. Abseits der devianten Verhaltensweisen der
Jugendlichen werden beim Beatstomping intensive körperliche, emotionale und sozialkommunikative Erlebnisse ermöglicht. Dem häufig vorhandenen Bedürfnis nach Aggressionsabbau und den Vorstellungen von Körperinszenierung der männlichen Teilnehmer kommen die sehr intensiven Darstellungs- und Wahrnehmungsformen entgegen. Die verbindliche und regelmäßige Teilnahme an den Trommel-Proben und öffentlichen Auftritten sind ein wesentlicher Bestandteil vom Beatstomp. Sie gibt den Teilnehmern die Möglichkeit eigene künstlerische Erfahrungen zu sammeln und somit ein bleibendes Interesse an kultureller Praxis zu entwickeln. Beim Beatstomping sind nur geringe feinmotorische Kompetenzen notwendig. Durch den Fokus auf rhythmische Strukturen lassen sich daher in kurzer Zeit hörbare Erfolge bei den Jugendlichen erleben.
 

Benachteiligte Jugendliche
 

In der konzeptionellen Grundierung zum Modellprojekt werden als Zielgruppe sozial benachteiligte Jugendliche beschrieben und neben anderen auch konkret Jugendliche mit Lernbehinderung benannt. Unter den Menschen mit Lernbehinderung sind 80 bis 90 % der Schüler sozial benachteiligt. Bei ihnen treten sehr häufig Störungen im Sozialverhalten auf. Schüler mit ausländischer Staatsbürgerschaft sind gegenüber der ausländischen Gesamtschülerschaft in der Schule für Lernbehinderte deutlich überrepräsentiert. Durch das Konzept von Beatstomper wird den Jugendlichen aktive kulturelle Teilhabe ermöglicht und den eben aufgezählten Missständen entgegengewirkt. Durch die Verwendung von Alltagsgegenständen wird bei den Jugendlichen eine Projektidentifizierung erzielt und ein Bezug zu ihrer Lebenswelt hergestellt. Der eigenwillige Charakter der Klangmaterialien weckt das öffentliche Interesse und findet Beachtung.

Die eigenen Leistungen und ihre Würdigung bei öffentlichen Auftritten stärken ein selbstbewusstes Selbstkonzept der Schüler. Erfahrungen aus dem Projekt Beatstomper zeigten, dass fast alle riesigen Spaß bei den Auftritten hatten. Sie erhielten positive Rückmeldungen von ihren Zuschauern und waren überwiegend zufrieden mit ihrer eigenen Leistung. Die enorme Bedeutung der öffentlichen Auftritte für die Anerkennung und den Selbstwert der Teilnehmer wird daher bekräftigt. Zusammenfassend kann man formulieren: "Trommeln ist und macht stark!". In der inhaltlichen Konzeption von Beatstomper finden sich viele Punkte wieder, an denen auch sonderpädagogisches Handeln anknüpfen kann und Parallelen zu sonderpädagogischen Konzepten erkennbar sind. Zu nennen wäre hierfür der Lebensweltbezug durch das Spielen auf Alltagsgegenständen und der rhythmische Bezug zum Hip Hop, der bevorzugter Musikstil von vielen Jugendlichen, auch an der Furtbachschule, ist. Gleichermaßen ist die Förderung eines positiven Selbstkonzeptes an der Förderschule wesentlicher Bestandteil der sonderpädagogischen Arbeit. Die eben genannten Punkte machen die Zielgruppe, unter der sich auch Jugendliche mit einer Lernbehinderung befinden, plausibel.

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Projektträger
Furtbachschule Möglingen
Hanfbachstraße 30
71698 Möglingen
Deutschland
Themenfeld
Themenfeld: 
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
24.03.2017 - 14:38
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
252859
Medien
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