Beschreibt euer Projekt in 3 Sätzen:
Schüler/-innen und Lehrer/-innen tauschen ihre Kleider und werden in ihren unterschiedlichen Rollen fotografiert. Die Fotostrecke ist eine Antwort der Sprangerschule auf die Diskussion um den neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg, der neben Heterosexualität noch andere Formen der Sexualität akzeptiert: Offenheit, Toleranz und der Mut, sich auf gleicher Augenhöhe zu begegnen waren die Voraussetzungen für dieses Projekt.
Die in unregelmäßigen Abständen durchgeführten Kleiderbörsen der SMV dienten auch als Fundus für Tauschkleider.
Wann hat euer Projekt begonnen? Wie lnge läuft es?
Schon seit einigen Jahren finden an der Sprangerschule in unregelmäßigen Abständen Kleiderbazare aus Fundsachen statt. Nicht zu veräußernde Stücke werden in Kooperation mit dem Kinderschutzbund Reutlingen an diesen abgegeben. In der Koordinationsverantwortung steht meist die SMV der Sprangerschule.
Äußerungen wie: "das sieht ja schwul aus" gaben die Idee zum Projekt.
Das Kleidetausch-Foto-Projekt wurde im zweiten Schulhalbjahr 2014 von Schülerinnen und Schülern, einer Jugendbegleiterin und einzelnen Lehrerinnen und Lehrern entwickelt und durchgeführt.
1. Sammlung der Kleidungsstücke, Schuhe und Fundsachen über die SMV (2013/14)
2. Kleidertausch-Foto-Projekt. 01.2014 bis 07.2014
3. Diskussion seit 07.2014
Angaben zu eurem Projekt:
Was macht ihr ein eurem Projekt und an wen richtes es sich?
Die Kleiderbazare gibt es seit vielen Jahren an der Eduard-Sprangler Schule. Sie sind ein Beitrag um nicht abgeholte Fundsachen nicht der Altkleidersammlungzuzuführen sondern u.a. weiter zu erhalten und an (bedürftige) Personen günstig weiter zu geben. Im Herbst werden auch diverse Ski- und Winterausrüstungen im Rahmen der SKI-AG der Schule angeboten/ getauscht, um Kindern zu ermöglichen, Skifahren zu lernen. Die Angebote, die die SMV, einzelne klassen oder die Leitung der Ski-AG organisieren, werden gut angenommen und bieten vielen im sogenannten Brennpunktviertel die Chance Wintersprt - mitunter zum ersten Mal - zu betreiben.
Der Erlös kommt dem Kinderschutzbund e.V. zugute
Die Verknüpfung zum eigentlichen Projekt:
Die Entwürfe für einen neuen Bildungsplan, die das Kultusministerium in Baden-Württemberg vorgelegt hat, wurden wie im ganzen Land auch an der Sprangerschule sehr heftig diskutiert. Es sieht vor, Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass es neben Heterosexualität noch andere Formen der Sexualität gibt. So soll die Akzeptanz sexueller Vielfalt gestärkt werden.
Leider gibt es die Redewendungen: "ey, bist du schwul? - Ey, das sieht ja schwul aus..." nicht nur beim Sortieren der Fundsachen zu hören, sondern häufig auch auf dem Schulhof und in den Klassenzimmern. Sehr unreflektiert, diskriminierend und unaufgeklärt gehen Kinder und Jugendliche damit um. Die Idee, ein Kleider- und Rollentausch-Projekt mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehren zu machen, entstand im Rahmen dieser Diskussion und sollte als Fotostrecke allen gezeigt werden und vor allem Mut machen. Die Fotostrecke ist derzeit im Foyer der Schule ausgestellt.
Eine respektvolle Begegnung auf Augenhöhe und das gegenseitige Vertrauen aller Beteiligten ist neben anderem Ziel der Schule. Daher hat die Suche nach einem Tauschpartner auf Gegenseitigkeit beruht und die Kleidertauschpaare haben sich sowohl auf der Initiative von Lehrerinnen und Lehrern gebildet.
Fazit:
Ein Projekt, das Mut machen soll sich zu begegnen, Vorurteile abzubauen und respektvoll auf Augenhöhe miteinander umzugehen!
Was ist sonst noch im Zusammenhang mit eurem Projekt wichtig?
Arbeitet ihr mit Partnern oder anderen Projekten zusammen?
Die Eduard-Spranger-Schule ist eine Gemeinschaftsschule, mit einer vielfältigen Schülerschaft, die aus 21 verschiedenen Nationen kommen. Vor allem Zeichen der Toleranz und Chancengleichheit sind uns wichtig. Diskriminierungen, seien sie religiöser, kultureller oder sexueller Orientierung sollen an dieser Schule "draußen" blaiben. Hierzu arbeiten wir auch mit vielfältigen Kooperationspartnern zusammen.
Das Kleidertausch-Rollentausch-Projekt konnte über seine Außenwirksamkeit hinaus den Schüler/-innen und Lehrer/-innen Medienkompetenz vermitteln. Im Rahmen des Medienprofils EDE, das an der Sprangerschule von der LfK (Landesanastalt für Kommunikation, Baden-Württemberg) gefördert wird, werden die Schüler/-innen im Umgang mit neuen und herkömmlichen Medien geschult und von fachkundigen Referenten krativ gefördert. Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation ist besonders an einer Gemeinschaftsschule im sogenannten sozialen Brennpunktgebiet wichtig, wo Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern einen verantwortungsbewussten und kreativen Umgang mit Medien nicht kennen.
