jes-Projekt "flashlights" - Jugendliche werfen Schlaglichter auf die Geschichte von Pfullingen

jes-Projekt "flashlights" - Jugendliche werfen Schlaglichter auf die Geschichte von Pfullingen

Snapshot Themenfeld
Projektbeschreibung

Teilnehmer: Yannick Bamberg, Frank Bertsch, Christian Gaugele, Robin Gekeler, Benedikt Globuschütz, Simon Krauß, Patrick Pertl, Clemens Zumegen in Zusammenarbeit mit dem AK Museum des Geschichtsvereins Pfullingen. Mentorin: Annette Taigel


 


Seit Februar 2005 sind wir dabei, das Stadtgeschichtliche Museum und seine Betreiber, engagierte Mitglieder des Pfullinger Geschichtsvereins kennen zu lernen. Im Museum, im Museumsmagazin und im Stadtarchiv haben wir bereits Interessantes (nicht nur) über die Geschichte Pfullingens erfahren. Unsere Aufgabe war es, für die laufende Museumssaison fünf Aktionstage im und rund um das PfullingerMuseum zu entwickeln.


 


Die Vorbereitung dieser Aktionstage wurde Ende Mai abgeschlossen. Im Juni hat die "heiße Phase"des Projektes mit den fünf Aktionstagen begonnen: "Altes Handwerk", "Vom Hochrad zum Mountainbike", "Industrieansiedlung in Pfullingen"  und "Von der Selbstversorgung zum fastfood" waren die bisherigen Themen. Wir berichteten.


 


Nun wollen wir über unseren letzten Aktionstag am 23. Oktober 2005 berichten:


Benedikt Globuschütz hat sich an diesem Tag dem Thema "Krieg und Kriegsende 1939-1945 in Pfullingen" zugewandt. In einem nachgestellten Luftschutzkeller im Kellergewölbe des Stadtgeschichtlichen Museums informierte Benedikt kenntnisreich über den Verlauf des zweiten Weltkrieges speziell auch in Pfullingen. Ihm zur Seite stand ein Zeitzeuge aus Pfullingen, der den Krieg als knapp 14jähriger erlebt hatte und den jungen und alten Zuhörern von Luftangriffen auf Pfullingen erzählen konnte. Wir danken Dr. Scheurer für seine Bereitschaft zur Erinnerung.


 


Mit einer kleinen Ausstellung wurde an die zutiefst undemokratische, totalitäre und dennoch damals gut funktionierende "Gleichschaltung" eines deutschen Gedankengutes erinnert, mit der Adolf Hitler (1889-1945) und die NSDAP ab 1933 die Voraussetzungen für die Ermordung von rund 6 Millionen Menschen, vor allem Juden, aber auch sozial Missliebige und politisch Unbequeme in Konzentrationslagern sowie für gut 6 Jahre Krieg und Elend geschaffen haben. Gezeigt wurden u.a. Hitlers "Mein Kampf" sowie zahlreiche Orden und Medaillen der gleichgeschalteten Regierung für die Kriegsteilnehmer, das "Mutterverdienstkreuz" für kinderreiche Mütter sowie ein sogenannter Ahnenpass, mit dem damals eine "arische" Abstammung belegt werden musste. Zu hören war die Musik der damaligen Zeit - verbotene Musik, vor allem Swing sowie damals propagierte Durchhaltelieder, wie etwa "Davon geht die Welt nicht unter", von Zarah Leander gesungen.


 


Im Stadtgeschichtlichen Museum selbst hatten wir mit Unterstützung der Stadtbibliothek Pfullingen einen Büchertisch aufgebaut, an dem sich der interessierte Besucher über diesen grauenhaften Abschnitt unserer jüngeren Geschichte informieren konnten. Wir danken der Pfullinger Stadtbibliothek recht herzlich für ihre Unterstützung! Zum Abschluss des Aktionstages besuchten wir gemeinsam mit Martin Fink, dem 2. Vorsitzenden des Pfullinger Geschichtsvereins den letzten echten Luftschutzkeller der Stadt, der erst 2004 im Rahmen der Pfullinger Kulturwege auf der Suche nach "Verborgenem" wieder entdeckt worden war.


 


Nun ist unser JES-Projekt "flashlights" am Pfullinger Stadtgeschichtlichen Museum beendet.


Noch am Abend des letzten Aktionstages wurden den acht Jugendlichen die Zertifikate von Martin Fink, dem stellvertretenden Bürgermeister von Pfullingen und Frau Rita Pehlke-Seidel als Vertreterin des Paritätischen Bildungswerkes/Landesstiftung Baden-Württemberg überreicht . Aus Sicht aller Beteiligter war das Projekt sehr erfolgreich verlaufen. Wir freuen uns und hoffen, diese Art von generationsübergreifender Museumsarbeit in Pfullingen fortsetzen zu können.

Projektträger
Paritätisches Bildungswerk, Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Haußmannstr. 6
70188 Stuttgart
Deutschland
Telefon: 
0711/2155-184
Themenfeld
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
22.03.2016 - 16:08
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
251155