Insgesamt haben wir 23 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren mit dem Projekt Interkulturelle Filmwerkstatt erreicht. Dabei waren deutsche Jugendliche, Jugendliche mit Migrationshintergrund und junge Flüchtlinge. Die Teilnahme gestaltete sich aber recht unterschiedlich. Geplant waren ein vierstündiger Einsteigerworkshop im September 2016, gefolgt von 16 regelmäßigen dreistündigen Workshops am Freitag Abend zwischen 18.00 und 21.00 Uhr im zweiwöchigen Rythmus, sowie ein 3-tägiges Intensivangebot in den Weihnachtsferien. Begonnen haben wir am 14.10.2016 mit einem Einstiegsworkshop, bei dem über die Ziele und Möglichkeiten des Projekts informiert wurde und an dem alle Interessierten ihre Vorstellungen einbringen konnten und verschiedene Formate diskutiert wurden. Dabei stellten sich sehr schnell unterschiedliche Interessen an Formaten heraus und die Terminierung der workshops zeigte sich schwierig, weil einige Interessierte in den Kurzferien andere Pläne hatten. Das hatte zur Folge, dass die Gruppe nicht über den gesamten Zeitraum stabil geblieben ist und Teilnehmer öfter wechselten.
Eine Kerngruppe von 5 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, die auch sonst das Jugendhaus besuchen, war bei allen Veranstaltungen dabei, sowohl an den Freitag Abenden als auch an den workshoptagen in den Weinachtsferien und den Faschingsferien. Diese Gruppe hatte sich von Anfang an auf die Entwicklung eines youtube Kanals und ein Comedy-Format festgelegt. Die Gruppe hat sich in den 6 Monaten sowohl in ihrer Sozialkompetenz als auch in ihrer Medienkompetenz gut entwickelt und es lässt sich eine zunehmende Ernsthaftigkeit in der Entwicklung ihres Formats beobachten. Letztlich wurden insgesamt 7 Videos gedreht, ein youtube Kanal für die "freakshow" angelegt und alle videos auf youtube hochgeladen.
Zu dieser Gruppe stießen an den Freitagen oder an den Workshoptagen in den Ferien immer wieder 5 bis 6 weitere, aber jedes mal andere Jugendliche, dazu. Insbesondere an den Freitag Abenden zeigten sich jedes mal weitere Jugendliche, die aber mit dem Format nichts anfangen konnten, andere Interessen verfolgten und nach und nach wieder weggeblieben sind. Auf Grund stark unterschiedlicher Interessen, ist es uns nicht gelungen, neben der Comedy-Gruppe noch ein weiteres gemeinsames fortlaufendes Format zu platzieren. Es entstanden dennoch auch kurze Produktionen in verschiedenen Kleinstgruppen, auf Dauer können wir uns allerdings nicht um so viele Kleingruppen parallel kümmern, daher verfolgen wir weiter das Ziel verschiedene Ineressen nach Möglichkeit bündeln zu können.
Die jungen Flüchtlinge, die letztes Jahr schon Zugang zum Jugendhaus gefunden hatten, wurden im Laufe der Zeit auf Grund eines veränderten Aufenthaltsstatus häufig in andere Orte verlegt, so das die Zielgruppe zeitweise weggebrochen ist. 4 hochmotivierte syrische Flüchtlinge haben sich auf Grund ihres Alters (25 bis 30 Jahre) nach kurzer Zeit wieder vom Projekt verabschiedet. Einen syrischen Medienexperten, den wir kurzfristig als Tutor gewonnen hatten, konnte letztlich nichts mit dem Format der Kerngruppe anfangen, wollte eher ernsthafte Themen behandeln und hat sich ein anderes Gleis gesucht.
Anfang des Jahres haben wir im Rahmen der Mobilen Jugendarbeit den Kontakt zu den Sozialarbeiter/innen in den neu entstandenen Anschlussunterbringen für Flüchtlinge gesucht. Aus der Unterkunft in der Rötestraße konnten wir für die Worshoptage in den Faschingsferien 4 junge Afghanen, 2 Mädchen und 2 Jungs, im Alter von 10 und 11 Jahren, für das Projekt begeistern. Während sich die 2 Mädchen auf die Verfilmung einer Geschichte zum Thema Freundschaft konzentriert haben, haben die Jungs auch den Anschluss ans Jugendhaus gefunden. Der Veröffentlichung des Videos steht bisher noch im Wege, dass wir noch keine gültige Genehmigung der Eltern erhalten haben.
Im Teil 2 der Interkulturellen Filmwerkstatt wird es darum gehen
1. die "freakshow" weiter zu entwickeln, gehaltvoller zu gestalten und mittelfristig in die Selbstorganisation zu überführen
2. das Projekt insbesondere für weitere oder andere Formate zu öffnen und die Gruppe um die jungen Flüchtlinge maßgeblich zu stärken.
Nach den Erfahrungen der ersten Projektphase hat sich in Absprache mit allen bisher Beteiligten am 24.03.2017 gezeigt, dass den Teilnehmer/innen ein regelmäßiges Angebot am Herzen liegt. Darufhin haben wir uns darauf verständigt ab 05. Mai 2017 die Filmwerkstatt regelmäßig Freitag abends von 18.00 bis 21.00 Uhr zu öffnen. Hier sollen dann die konkreten Projektideen entwickelt und umgesetzt werden. Zudem bieten wir bei Bedarf die Möglichkeit, an ausgesuchten Wochenenden über eine längere Zeitdauer intensiv an einer Thematik zu arbeiten oder sich mit zeitaufwändigeren Sequenzen zu beschäftigen. Zunächst ist an 2 Zeitphasen gedacht: 05.05 bis 28.07. und 06.10. bis 22.12.2017.