Girls for Girls – Wir helfen Flüchtlingsmädchen

Girls for Girls – Wir helfen Flüchtlingsmädchen

Projektbeschreibung

Ein Kommunikationskonzept zur Integration von geflüchteten Mädchen und Frauen Von Jana Kocher, Patricia Reiners und Marilen Rauch

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind derzeit mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Über die Hälfte von ihnen sind Mädchen und Frauen, aber nur ein Teil von ihnen erreicht Europa. In der Flüchtlingsdebatte sind sie selten präsent und es existieren kaum geschlechtsspe- zifische Integrationsangebote. Dabei benötigen weibliche Flüchtende eine besondere Förderung. Viele, der in Deutschland lebenden geflüchteten Mädchen und Frauen, haben Gewalt erlebt und traumatische Erfahrungen gemacht. Deutschland ist für sie ein fremdes Land. Sie kennen weder die Kultur, noch wissen sie, wie das tägliche Leben organisiert ist.

„Girls for Girls“ ist ein Mentorenprogramm, das junge Frauen und geflüchtete Mädchen zu- sammen bringt. Einmal in der Woche trifft man sich mit seiner Austauschpartnerin zu kleinen gemeinsamen Aktivitäten. Man macht eine Stadterkundung, geht auf den Markt, kocht etwas zusammen oder trinkt Kaffee, um zu reden. Die Mentorinnen werden mit Plakaten und Stickern an Orten, an denen sie sich aufhalten, auf das Projekt aufmerksam gemacht. Weitere Informati- onen, wie zum Beispiel Sprachkenntnisse, findet man auf der Website. Eine Facebook-Seite und ein Account bei Instagram stellen „Girls for Girls“ einer interessierten Öffentlichkeit vor. Außer- dem planen wir zum Start Pressearbeit.

Für unser Projekt recherchierten wir in mehreren Flüchtlingsunterkünften. Bei unseren Besu- chen fiel uns auf, dass sich hauptsächlich männliche Flüchtlinge in den Gemeinschaftsräumen aufhielten. In den Gesprächen mit Sozialarbeitern stellte sich heraus, dass die meisten Frauen nur selten ihre Unterkünfte verlassen. Anfangs waren wir sehr enthusiastisch, viele der Frauen für unser Projekt begeistern zu können. Nach einer Umfrage erwies sich das Interesse jedoch als eher gering. Dies war ein Rückschlag und wir fingen an unser Konzept ganz in Frage zu stellen. Nach Gesprächen, unter anderem mit der Frauenbeauftragten der Stadt Mainz und intensiverem Kontakt zu einigen geflüchteten Frauen, entschlossen wir uns „Girls for Girls“ trotz aller Schwierigkeiten umzusetzen. Wir sind realistisch und gehen davon aus, dass das Interesse anfangs gering sein wird. Unser Projekt wird sich mit der Zeit herumsprechen und mehr Frauen dazu ermu- tigen daran teilzunehmen. Man braucht Zeit und Geduld, da eine Annäherung unterschiedlicher Kulturen nicht einfach von heute auf morgen erreicht werden kann.

Über das Studium hinaus haben wir mittlerweile sehr viel Zeit investiert. Das Projekt „Girls for Girls“ soll als Projekt der Malteser in Stuttgart durchgeführt werden. Die Projektaufgaben werden durch Arbeit der Koordinatoren (Malteser) und mit Unterstützung ehrenamtlicher Integrationslotsen durchgeführt. Zur nachhaltigen Projektorganisation ist eine hauptamtliche Teilzeitstelle notwendig. Außerdem kommen auch Ausgaben für den Druck und die Durchführung des Projekts dazu. Leider können die Malteser uns nicht vollständig finanziell unterstützen. Wir sind sehr dankbar über jede weitere finanzielle Unterstützung, damit wir das Projekt realisieren können.

 

Das Projekt entstand im Sommer 2015 in dem interdisziplinären Seminar „Soziale Kampagnen“ von Prof. Charlotte Schröner und Bettina Tabel.

Projektträger
JanaKocher
Jana Kocher
Mannheimerstr. 29
70376 Stuttgart
Deutschland
Themenfeld
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
22.02.2017 - 15:50
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
256822