Bildung für nachhaltige Entwicklung am Beispiel des Kartoffelprojektes

Bildung für nachhaltige Entwicklung am Beispiel des Kartoffelprojektes

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Projektbeschreibung

Bildung für nachhaltige Entwicklung am Beispiel des Kartoffelprojektes der Klassen 5 und 8 der Rudolf – Graber – Schule Bad Säckingen Schuljahre 2011 bis 2013

Unter dem Leitgedanken „ erleben- begreifen – verstehen – handeln und reflektieren“ erfahren die Schüler der Klassen 5 und 8 der Radolf-Graber-Schule in Bad-Säckingen am Beispiel des Kartoffelprojektes, wie Nachhaltigkeit praktisch funktioniert.

Das Projekt begann im Schuljahr 2011/2012.

Inhalt des Projektes ist der Kartoffelanbau mit Markterforschung und Vermarktung im Sinne einer Bildung von nachhaltiger Entwicklung (BNE).

Das Projekt wurde fest im Unterricht verankert: einmal in der Woche findet für alle 5. Und 8. Klässler Projektunterricht zu verschiedenen Aspekten der Kartoffel statt.

Die Schüler sind Akteure und bestimmen das Geschehen. Sie diskutierten den Projektverlauf und waren die Entscheidungsträger. Sie bestimmten auch, ob sie das Projekt durchführen wollten und mit welchen Methoden.

Nachhaltigkeit erleben im praktischen Handeln, die Nachhaltigkeitskriterien Ökologie, Ökonomie, Soziales und Partizipation zu gewichten und in diesem Spannungsfeld in Vollversammlungen demokratische Entscheidungen zu treffen, waren die zentralen Inhalte des Projektes.

Das Helfersystem „ ältere Schüler helfen jüngeren Schülern“ erweitert die Sozialkompetenz.

Das Projekt richtet sich an die Öffentlichkeit, an die Eltern und an andere Schulen, für die es Modell sein kann.

Das Projekt sollte eine realistische Größe haben. Bei einer Größenordnung eines Feldes von 4 Ar mit einer Ernte von 400 Kilogramm Kartoffeln können die BNE-Kriterien eindrücklicher erfahren werden, da erst in dieser Dimension sogenannte Trade-offs zum Tragen kommen- also Entscheidungssituationen entstehen, das Priorisieren und Abwägen von Kriterien erfordern.

Das Projekt muss den Entwicklungsstand der Schüler berücksichtigen und Lernen mit allen Sinnen ermöglichen.

Kartoffelkäfer bei Dauerregen bekämpfen, lässt eindrücklich erfahren, was Feldarbeit heißt und gibt einen Einblick in den Beruf des Gemüsegärtners.

Das Projekt muss den Schülern Entscheidungen abverlangen, sie erkennen, dass Ökologie, Ökonomie und Soziales nicht immer in Einklang zu bringen sind. Das Feld mit einem Vlies abzudecken bringt lediglich einen ökonomischen Vorteil. Oder die Frage: Kann ein Sozialhilfeempfänger sich Biofrühkartoffeln für 4 € pro Kilogramm leisten?  Ein ethisches Problem und für manche Schüler gar nicht durchzuführen, war das Töten der Kartoffelkäfer.

Durch ein Helfersystem bei dem jüngere Schüler (fünfte Klasse) mit älteren Schülern (achte Klasse) zusammenarbeiten und von ihnen lernen, werden sie frühzeitig mit der Nachhaltigkeit konfrontiert.

Bei einem BNE-Projekt sollte im Sinne der Ökonomie Gewinne erzielt werden. Dieser kann in den verschiedensten Formen erfolgen.

Beim Kartoffelprojekt haben uns der deutsche Kartoffelhandelsverband, ein Kartoffelhändler sowie ein Landwirt das Saatgut kostenlos zur Verfügung gestellt. Von der Schule ist meist keine finanzielle Unterstützung zu erwarten.

Für uns hat sich der Verkauf gelohnt, wir haben viel Lob für die schmackhaften Erdäpfel erhalten. Der finanzielle Ertrag ermöglichte im Rahmen der Nacharbeit des Projekts eine Informationsfahrt zu einem konventionellen Gemüsebauantrieb zur Insel Reichenau, sowie einen Aufenthalt in Konstanz.

Projektträger
Rudolf-Graber-Schule
Werderstraße 20
79713 Bad Säckingen
Deutschland
Themenfeld
Region, Partner
Region: 
Infos
Zuletzt geändert: 
21.02.2017 - 09:35
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
252362