Die Verleihung des 14. Lilli-Zapf-Jugend-Preises fand am 27. Januar 2015 im Landestheater Tübingen statt. Offizieller Kooperationspartner war die Initiative "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Sechs Projekte aus dem Landkreis Tübingen hatten sich beworben. Der Schirmherr für 2015, Landrat Joachim Walter, eröffnete die sehr gut besuchte Veranstaltung mit einem Grußwort; Frau Leonie Großmann, Landeskoordinatorin von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" Baden Württemberg hielt die Festrede. Zwei Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule Tübingen, Theodora Engler und Anne Bienia, hielten einen Kurzvortrag zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Bei der Preisverleihung stellten sich alle sechs Projekte vor: 1) "Kinder nehmen Kinder an die Hand: Elsas Geschichte" des Jugendensembles des Theater am Torbogen, Rottenburg; 2) das Offene Treffen gegen Faschismus und Rassismus, Tübingen/Kusterdingen; 3) "THINK! Aktion (un)fairer Marktstand“; 4) der Jugendchor "Chickpeas" der Evangelischen Kirchengemeinde Ofterdingen mit dem Musical "Martin Luther King"; 5) das Projekt "Straßenkind für einen Tag" des Carlo-Schmid-Gymnasiums Tübingen und 6) "Die Welle" vom Theater- und Tanz AG des Kepler Gymnasiums Tübingen.
Musikalisch untermalt wurde die Preisverleihung von der virtuosen jungen Geigerin Cecilia Kaiser und von der Band THE RED BLUE des Tübinger Jamclubs unter der Leitung von Thomas Maos. Die jungen Bandmitglieder hatten eigens für die Preisverleihung ein kurzes Musikstück ohne Text mit dem Titel "Montag, 17.11.2014 gegen 16h" komponiert, um die mögliche innere Verfassung einer Schülerin, das Opfer eines Mobbing-Vorfalls auf Waldhäuser-Ost in Tübingen an dem genannten Tag, Ausdruck zu geben.
Insgesamt vier Preise wurden verleihen: der 1. Preis (€ 500,--) an "Kinder nehmen Kinder an die Hand" vom Theater am Torbogen; der 2. Preis (zweimal verliehen, jeweils € 200,--) an den Jugendchor "Chickpeas" mit dem Musical über Martin Luther King und an das Projekt "Straßenkind für einen Tag"; der 3. Preis an "THINK!" Aktion (un)fairer Marktstand" (€ 100,--).
Der Lilli-Zapf-Jugend-Preis würdigt Kinder und Jugendliche, die besonderes soziales und politisches Engagement, Sozial - und Zivilcourage gezeigt haben. Er wird von Jugendlichen an Jugendliche verliehen; in der Jury haben Jugendliche 2/3, Erwachsene 1/3 der Stimmen.
Der Preis trägt den Namen der Tübinger Bürgerin Lilli Zapf (1896-1982), die sich trotz vieler Anfeindungen schon Anfang der 60er Jahre als erste um die langjährige Aufarbeitung der Geschichte der Tübinger Juden verdient machte und persönliche Kontakte zu ehemaligen, geflüchteten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern knüpfte.
