Den ganzen Tag in der Schule. Viele Schüler haben nicht gefrühstückt und haben auch kein Pausenbrot dabei.
Diese Situation finden wir in unserem Schulalltag häufig vor und daraus entstanden die Überlegungen nach Verbesserungen. In der großen Pause gab es zwar einen Bäckerverkauf, aber so richtig glücklich waren weder Schüler, noch Lehrer, noch Eltern. So entwickelte sich die Idee, den Bäcker zu ersetzen und frisch belegte Brötchen anzubieten. Ein Frühstücksangebot, das satt macht. Unter Anleitung unserer ehrenamtlichen Helferinnen bereiteten verschiedene Schülergruppen die Brötchen vor und verkauften diese dann für einen geringen Betrag in der großen Pause. Hintergrundgedanke des ganzen Projekts war auch, dass sich die Schüler aktiv mit dem Thema Frühstück auseinandersetzen und gleichzeitig lernen, sich zu engagieren und das Schulleben positiv mitzugestalten.
Wir starteten nach den Herbstferien mit einem Vormittag pro Woche, um zu sehen, wie unsere Neuerung angenommen wird. Bereits nach kurzer Zeit war klar, dass alle Beteiligten einen extremen Mehrwert aus diesem Projekt ziehen und sowohl die Schüler als auch die Helferinnen großen Spaß hatten. Daraufhin wurde das Frühstücksangebot nach und nach ausgeweitet, so dass mittlerweile von Montag bis Freitag ein Pausenfrühstücksangebot frisch zubereitet wird. Natürlich gelingt es uns nicht vollständig, den Aspekt des GESUNDEN Pausenfrühstücks bedingungslos umzusetzen. Aber es ist uns wichtig, alles frisch zuzubereiten, Dinge anzubieten, die satt machen und nicht jeden Tag dasselbe anzubieten. Deshalb gibt es sowohl frisch belegte Brötchen mit Salat, Käse, Wurst, Tomate und Gurke, wie auch Müsli mit Joghurt. Das absolute Highlight bei den Schülern und Lehrern sind jedoch frisch gebackene Pizzaschnecken. Dies alles ist nur möglich, weil unsere Jugendbegleiterin Lucrezia Cicciu mit vollem Herzblut dieses Pausenfrühstücksprojekt leitet und zusätzlich alle helfenden Schüler begleitet.
Aus den verschiedenen Schülergruppen haben sich einzelne Schüler hervorgetan, die sich in besonderem Maße engagieren und mithelfen. Das Miteinander und Füreinander kommen dabei sehr positiv zur Geltung und spiegeln sich im Schulalltag unserer Schule wider. Jüngere Schüler arbeiten mit älteren Schülern zusammen, kooperieren, profitieren voneinander und verkörpern die Werte unserer Gemeinschaftsschule.
Da das Frühstücksangebot nun auch größer geworden und der Aufwand dementsprechend gewachsen ist, wurden weitere Kooperationsmöglichkeiten einbezogen. Inklusionsschülerinnen helfen mit, lernen ganz nebenbei einfachste alltagsübliche Handgriffe und haben das Gefühl gebraucht zu werden. Außerdem pflanzen wir mittlerweile im Ganztagesbereich unseren eigenen Salat, Tomaten und weiteres Obst und Gemüse an, das dann wiederum für das Pausenfrühstück verwendet werden kann. Aus einer simplen Idee ist nach und nach ein „kleines Unternehmen“ entstanden, dem es an Inspiration und Engagement nicht mangelt.
