22. Emanzipatorische Wandgestaltung - Friedrich-Ebert-Schule Eppelheim

22. Emanzipatorische Wandgestaltung - Friedrich-Ebert-Schule Eppelheim

Snapshot Bildung und Schule
Projektbeschreibung

Das Projekt fand im Rahmen der Nachmittagsbetreuung, im Ganztagesbetrieb an der Friedrich- Ebert Schule statt und dies jeweils zweistündig.
Der Fokus des Projektes lag auf der Eigeninitiative der Schülerinnen* und Schüler*. Im weiteren Verlauf der Arbeit, erweiterte sich das Konzept um einen weiteren Fokus auf haptische Stimulation.
Zunächst durften sich die SuS aussuchen, welche Wand und welches Motiv sie selbst gestalten wollten. Bedenkt man, dass die Kinder den ganzen Tag im Schulbetrieb mit Aufgaben versehen werden, war es ein Anliegen ihnen Selbstbestimmung, gekoppelt an Freiheit und Wahlmöglichkeiten zu offerieren.
Zunächst gab es drei Einheiten, in denen die SuS Entwürfe und daraus resultierend Themen generieren konnten – wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass es keine Absagen von Themen gab. Am Ende wurde im Kollektiv darüber abgestimmt und die Mehrheit wählte das Thema Meer als Wunsch der Gestaltung. Eine weitere Entwurfeinheit wurde durchgeführt und gemeinsam entschieden die SuS, welche Motive an die Wand kommen sollten.
Der weitere Fokus, haptische Zugänge, erklärt sich durch mangelnde Erfahrung in diesem Bereich. Die Kinder fanden es anfangs ekelhaft, mit Farbe in Berührung zu kommen – dass es allerdings nicht nur Spaß macht in Farbe “rumzumatschen“, sondern auch, dass man damit tolle Ergebnisse erzielen kann, wurde schnell erfahren.
Über die gesamte Zeit vermehrte sich die Selbstständigkeit der SuS. So kamen viele Vorschläge, die dem Betreuer anfangs nicht im Sinn stand. So war beispielsweise die Idee einer kleinen Schülergruppe, dass das Wasser, was wir sehen nicht einheitlich blau sei. Daraus entwickelte sich eine Materialsuche mit dem Ziel, verschiedene Blautöne an die Wand zu bringen. Das Projekt entwickelte sich zum Selbstläufer – nicht nur weil die Kinder spüren konnten, dass sie aus sich selbst heraus tolle Leistungen erzielen konnten, sondern auch, weil es eine echte, eigene Motivation gab.
Diese intrinsische Motivation ist der Schlüssel für das Konzept. Die Schülerinnen* und Schüler* erfahren ihre Arbeit nicht als ein Ausführen der Aufgaben einer Autoritätsperson, sondern als Wunsch selbst tätig zu werden. Zudem kommen neue Erfahrungen hinzu, die auf basaler Stimulation basieren und zum Teil, bedingt durch unsere mediendominierte Welt (mit wenigen haptischen Zugängen), neu sind.
Die Rolle, die der Lehrkraft dabei zukommt, ist die eines Trainers – „ DU entscheidest wie du die Situation angehst.“ Das bedeutet nicht nur zu beraten, oder Impulse zu geben, sondern viel mehr Mut zu machen. Denn auch Kinder verspüren Hemmungen, die dann auch die Kreativität einschränken.                                   
Am Ende bleibt zu sagen, dass man sich einen offenen und angstfreien Umgang wünscht. Das bedeutet allerdings auch, dass man selbst offen und angstfrei mit dieser Art von Projekt umgehen können muss.

Projektträger
Friedrich- Ebert- Gemeinschaftsschule Eppelheim
Daniel Niggemann
Richard-Wagner-Str.42
69214 Eppelheim
Deutschland
Themenfeld
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
30.08.2017 - 09:33
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
257727